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Ein Hauch von Hollywood

Rampe frei! Für die Entwicklung eines Landingbags sprang einst ein Stuntman aus der US-Filmmetropole Probe. Heute kann in der Zillertal Arena jeder Sprung-Artist ein kleiner Star sein..


Eigentlich entstand alles nur, weil 15-Jährige im Schnee geschmeidiger Purzelbäume schlagen als Menschen, die schon zehn Jahre mehr auf dem Buckel haben. Der damals 25-jährige Wiener Martin Rasinger wollte als Snowboard-Profi mit diesen jungen Gummimenschen mithalten können. Er trainierte, tüftelte, feilte, und bald wurden seine Tricks immer technischer – ein Trainingsgerät musste her. Also erfand er seinen ersten Airbag für die Übungssprünge mit seinem Board. Zugute kam ihm, dass er als Teenie in Kalifornien gelebt hatte und nach zwölf Jahren als internationaler Snowboard-Pro gut vernetzt war. Und so kam’s, dass er am Beginn der Entwicklungsarbeit einen Hollywood-Stuntman auf einem „Stunt-Airbag“, einer Absturzsicherung für Spezialeffekte, Probe springen ließ. Weil das Ergebnis Rasinger nicht zufriedenstellte, tüftelte er am Design eines eigenen Bags, einer Art Riesen-Luftmatratze für den Pistenauslauf.



Landung wie auf Wolken. Heute ist der Wiener mit seinen Hightech-Airbags weltweit als Geschäftsmann erfolgreich, und eines seiner Produkte liegt inzwischen inmitten der fantastischen Bergkulisse im Actionpark Kreuzwiese im Zillertal. Was ursprünglich nur für Profifahrer gedacht war, steht heute allen zur Verfügung, die das, was sie sonst bestenfalls auf der Filmleinwand oder im Fernsehen bestaunen können, einmal selbst ausprobieren wollen: „Das macht die Anlage in der Zillertal Arena einzigartig, weil ihre Benützung im Skipass inkludiert ist“, sagt Rasinger. Wobei es jetzt gleich einmal dringend geboten ist, die flapsige Bezeichnung „Riesen-Luftmatratze“ zurückzunehmen. Denn in diesem Teil steckt so viel technisches Know-how, so viel jahrelange Entwicklung und Verbesserung, dass man es so ganz einfach nicht nennen darf – auch wenn es vor allem aus der Vogelperspektive schon ein bisschen so aussieht. Aber wenn man weiß, was so ein Landingbag können muss, kann man sich vorstellen, wie viel an Arbeit und Fachwissen da drin steckt. Denn einerseits muss das Material so stabil sein, dass es die scharfen Kanten von Skiern und Snowboards ohne Beschädigungen aushält, andererseits soll es den professionellen und Hobby-Freestylern eine weiche Landung wie auf Wolken bescheren: „Da haben wir schon in Summe jahrelang getüftelt, um die richtige Mixtur zwischen robust und weich zu finden“, verrät der  ehemalige Snowboard-Profi.

„Da haben wir schon in Summe jahrelang
getüftelt, um die richtige
Mixtur zwischen robust und weich
zu finden“

Martin Rasinger, ehemaliger Snowboard-Profi

Stuntman-Feeling

Aber es hat sich ausgezahlt, und was am Anfang nur den Profis vorbehalten war, wurde nun quasi zum Action-Tool für alle, mit maximalem Spaßfaktor auch für ungeübte Einsteiger, die das Stuntman-Feeling erleben wollen. Wobei eine realistische Selbsteinschätzung sicher kein Fehler sein kann. Denn obwohl man weich landet, sollte man schon sehr genau überlegen, in welche der drei Anlaufspuren man sich stellt, um seinen persönlichen Höhenflug zu genießen. „Auch wenn jeder Sprung hier wirklich gut abgefedert wird: Gewisse Grundkenntnisse sollte man schon haben“, sagt Rasinger. 


Hilfestellung bei der Einschätzung der eigenen Fähigkeiten, aber auch beim Erlernen von Grundregeln bietet in der Zillertal Arena ein anderer früherer Snowboard-Profi mit seiner „Shred School“: Gerfried „Friedl“ Kolar bietet jeden Dienstag um elf Uhr kostenlose Workshops für Interessierte an. „Freestylen beim Airbag ist ganz schön anspruchsvoll. Hüpfburg ist das keine“, sagt Kolar schmunzelnd. Denn was bei denen, die es perfekt können, so spielerisch und leicht aussieht, hat auch seine Tücken. Das beginnt oft schon bei der Anfahrt zum verheißenen großen Glück, weiß Kolar: „Man muss eine gerade Linie fahren können, und das gehört beim Snowboarden zum Schwersten.“ Aber man wird in der Zillertal Arena ohnehin nicht alleingelassen, sondern von anwesenden Auskennern gut beraten. Und dann kann man sich langsam herantasten, den einen oder anderen Trick probieren und letztlich auch als Nichtprofi ganz gute Figur(en) machen: „Im Vordergrund soll hier schon der Spaß stehen, denn das ist einfach eine einzigartige Erweiterung des ohnehin bereits tollen Angebots im Zillertal“, erklärt Ex-Profi Rasinger.



Den Stars ganz nah. Und weil der 31 mal 17 Meter große, ideal an die Hanglage angepasste Airbag immer wieder auch Profis zu Trainingszwecken anzieht, erlebt man mit ein wenig Glück auch einen feinen Celebrity-Faktor und kann auf Tuchfühlung mit den Stars gehen. Man muss halt schauen, ob gerade einer besonders spektakulär durch die Luft segelt. Dann könnte es schon sein, dass sich gerade der im Zillertal ansässige Steve Gruber, immerhin Halfpipe-Vizeweltmeister von 1999, ein bisschen Airtime auf der Kreuzwiese gönnt. In diesem Fall ist ehrfürchtiges Staunen durchaus angebracht – aber auch die nötige Zurückhaltung, das Gesehene nicht gleich selber ausprobieren zu wollen. Man will ja hier  schließlich auf eine Wolke und nicht aus allen Wolken fallen.

Bild: Martin Rasinger, Friedl Kolar, Bagjump.com!hologram"media.com und Text: Wolfgang M. Gran
Zillertal Magazin Ausgabe Winter 2020/21

 

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