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Geschichten aus dem Bergsommer

Weitwandern

Rund um die Reichenspitze

Darf ich mich vorstellen: Mein Name ist Malte Roeper. Ich bin Regisseur, Dokumentarfilmer und begeisterter Wanderer. Mit meinem Freund, dem Fotografen Bernd Ritschel, war ich – ausgehend von der Ferienregion Mayrhofen-Hippach – drei Tage auf einer wahrlich beeindruckenden Bergtour unterwegs.


Fotograf Bernd Ritschel ist ein Freund, wie man im Leben nur wenige findet. Wir kennen uns seit Jahrzehnten, sehen uns zwar nur noch selten, aber dann reden wir uns immer erst einmal alles von der Seele. Und während wir vom Zillergründl-Speichersee hin auf in Richtung Plauener Hütte steigen, erzählen wir uns von Beziehungskrisen (überstanden), Rückenschmerzen (immer wieder) und lästigen Kollegen (schlimm!). Unsere Offenheit wird dabei ganz sicher gefördert – durch den erhabenen, ja erhebenden Blick hinab über den See und auf die Berge gegenüber. Der Alltag ist nun ganz weit weg. Es fühlt sich an, als kämen wir mit jeder Kehre näher zu uns selbst.



Der Wind frischt auf. Wir erreichen die wohlige Geborgenheit der Hütte und tauchen ein in ein Ambiente, das hier oben so normal ist. In der Gaststube reden all die Menschen miteinander statt in ihre Smartphones. Man schaut einander lebhaft in die Augen statt stur aufs Display. Erst als die Sonne spektakulär rot in die Wolken sinkt, kommen die Smartphones mit ihren Kameras zum Einsatz. Na gut, möchte man sagen. Okay, ist in Ordnung.

„Von West nach Ost steigen wir in den schmalen Sattel und stehen
plötzlich im Licht. Unter uns glitzert der Eissee in der Morgensonne,
und in meinen Augen schimmern zwei Rührungstränen.“

Malte Roeper beim Blick auf den Eissee

 

Lange bevor es wieder hell ist, geht es morgens weiter. „Sonnenaufgang auf der Zillerplattenscharte! Musst du gesehen haben!“, insistiert Gebietskenner Bernd. Das schaffen wir nicht ganz, dennoch hat sich der frühe Start gelohnt: Von West nach Ost steigen wir in den schmalen Sattel und stehen plötzlich im Licht. Unter uns glitzert der Eissee in der Morgensonne, und in meinen Augen schimmern, tja, zwei Rührungstränen. Der Ausblick ist von solch erhabener Schön heit, wie ich es ganz, ganz selten erlebt habe, auch nicht im Himalaja, in den Anden oder im Yosemite Valley.


Auf dem Weiterweg begegnen wir anderen Wanderern, mit denen wir in spontaner Verbundenheit Tipps über den Weg austauschen. Endlich erreichen wir die kleine, feine Richterhütte. Eine echte Schutzhütte in rauer Umgebung von Gletschern und Gipfelgraten. Seit Julia Stauber und ihr Lebensgefährte Martin Falkner hier übernommen haben, ist die Hütte fast durchgehend ausgebucht. Julia, eigentlich Lehrerin, sorgt sich engagiert um die hungrigen Gäste. Martin hält Geräte und Maschinen in Schuss. Die Kinder sind in den Ferien her oben, und ein paar Hühner haben sie auch.



Kaum sind wir am nächsten Morgen eine Stunde unterwegs, fühlt man sich wieder frei wie in Kanada – weit und breit außer uns: niemand. Von der Rosskarscharte erblicken wir unser letztes Ziel, die Zittauer Hütte, am Ufer des Unteren
Gerlossees. Der See hat ein bisschen die Form eines Pantoffeltierchens und lädt zum Baden. Am Nachmittag dieses sonnigen Sommertags ist das Wasser zwar immer noch reichlich frisch, aber dafür sind die verwitterten Felsen am Ufer schön warm. Von der spektakulär schönen Terrasse sehen wir noch einmal in voller Pracht die schroffen Wände der Reichenspitze. Von hier unten wirkt der Berg mindestens so groß wie ein Achttausender. Wir stoßen auf unsere Tour an und nehmen die letzten Kilometer bis zur Staumauer des Durlaßbodenspeichers unter unsere Sohlen, wo wir erschöpft, aber selig und zufrieden in den Bus einsteigen, der uns zurück nach Mayrhofen bringt. Unsere letzte Wanderung im Zillertal war das
mit Sicherheit nicht. Wir kommen wieder, ganz bestimmt.

Bild: Bernd Ritschl und Text: Malte Roeper
Zillertal Magazin Ausgabe Sommer 2020

 

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